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Porsche Cayenne S Testbericht


RolandK

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Carpassion Test-Bericht Porsche Cayenne S

 

Die eierlegende Wollmilchsau

Vorab möchte ich noch anmerken, daß ich bislang noch nie in einem ML oder X5 unterwegs war (*schäm*, bin aber schon drin gesessen...) und diesbezüglich keine tiefgründigen Vergleiche anstellen kann. Mein Erfahrungsschatz beschränkt sich da auf den Mercedes W220, W211, W463, R170, R230, C209, Chevy Blazer, Porsche 996 GT3, Boxster S, BMW M3/E46 etc. Tendenziell bin ich Mercedes-Fan, mag aber auch diverse Modelle von BMW, Audi, VW oder Porsche. Insofern sehe ich mich nicht als Dogmatiker sondern als Pragmatiker und bin gegenüber all diesen Marken stets offen eingestellt.

 

Der Testwagen:

Getestetes Modell: Porsche Cayenne S, 4,5l-V8, 340 PS, Außenfarbe lagogrünmetallic, Innenfarbe geprägtes Serienleder havanna-sandbeige, Serienfelgen 18"; Cayenne S-Felgen, Km-Stand ca. 5000 km, Conti-Winterreifen (Vmax 210 km/h)

Taufname meinerseits: "Sau" (siehe Überschrift)

Mängel am Testwagen: Fehlende Abdeckung an der Heckscheibenwischerbefestigung, Tankklappe schließt nicht (verstellte Feder)

Individualausstattung: PCM, Multifunktionslenkrad, Tiptronic S, Sitzheizung vorne mit Lenkradheizung, Luftfederung, Glasschiebedach, Holz-Paket "Olive" hell, Parkassistent

 

Der erste Eindruck:

Das Fahrzeug steht frisch gewaschen und gesaugt beim Händler und wartet schon, sich mir präsentieren zu dürfen. Ungeduldig entreiße ich dem Verkäufer den Schlüssel (großes, schweres Teil, optisch angelehnt an das Cayenne-Design), um das Fahrzeug zu öffnen (man kann auch separat die Glasheckscheibe/Heckklappe entriegeln).

 

Beim Zug am Türgriff vernimmt man einen eher enttäuschenden blechernen Klang ("der Gesang aus Bratislava..."), der aber beim Zuschlagen in ein zufriedenstellendes Plopp übergeht. Der erste Qualitätseindruck ist sehr gut. Die Passgenauigkeiten sind tadellos, obwohl es sich um einen Vorserienwagen handelt. Die Materialanmutung ist sehr hochwertig (besser als im 911 oder Boxster) und entspricht dem sportlichen Stil des Hauses.

 

Das serienmässige Leder ist von geprägter Struktur, es erschien mir aber nicht so grob wie im W220. Dagegen ist das Kunststoff-Obermaterial des Armaturenbretts/Mittelkonsole von sehr grober Natur (stärker als bei der S-Klasse/W220), insbesondere in der hellen Innenausstattung wirkt es wie Elephantenhaut (Abhilfe: Glattlederausstattung mit erweitertem Lederumfang als Sonderausstattung oder schwarze Innenfarbe).

 

Die Sitzprobe erweist sich als äusserst angenehm, der Einstieg ist bequem, die Konturierung komfortabel, der Seitenhalt bei forcierter Kurvenfahrt mehr als ausreichend. Einzig die Sitzauflage könnte für meinen Geschmack etwas länger sein. Hier vermisse ich die Verstellmöglichkeit z.B. der S-Klasse. Serienmässig ist die elektrische Verstellung des Sitzes inkl. der Lordosenstütze. Die Verstellkulisse befindet sich an der Seite der Sitzfläche (vgl. SLK) und obwohl ich die Verstellung in der Tür wie in der S-Klasse seit Jahren schätze, komme ich mit der hier vorhandenen Anordnung schnell zurecht.

 

Das Lenkrad ist beledert und griffig, die Schalter sind auch hier besser als im 911, dennoch kommen sie nicht an die Anmutung der MB-Schalter heran. Nettes Feature in der Dachkonsole (mit Schiebedachschalter/SOS-Taste/Garagentoröffner/Innenlichtschalter) ist die Brillenhalterung, wenngleich exakt dasselbe Bauteil auch im Touareg eingebaut ist und haptisch im Vergleich zu den anderen Kunststoffteilen weniger hochwertig erscheint.

 

Die Instrumente sind hervorragend abzulesen, alle Schalter sind gut zu erreichen.

Die Rundumsicht ist gut, die Sitzposition für Nicht-SUV’ler wie mich eine angenehme Erfahrung. Dazu zählt auch das Raumangebot, was aber wohl auch durch die helle Innenausstattung verstärkt wird. Dennoch ist wie bei allen modernen Fahrzeugen auch hier der ParkAssistent dringend erforderlich, will man die Sau nicht verletzen.

 

Die Aussenspiegel sind sehr groß und bieten eine gute Sicht nach hinten.

Die Rückbank bietet einen überraschend großes Platzangebot, der Ausstieg ist für große Personen etwas schwieriger aber dennoch gut zu handhaben.

 

Der Kofferraum ist sehr groß, bietet zwei 12V-Steckdosen und ist nachts gut ausgeleuchtet. Die Heckklappe öffnet leicht, mit ordentlichem Schwung ist sie wieder zu schliessen. Hier empfiehlt sich die Zuziehhilfe zu ordern (Elektrik-Komfort-Paket), denn wenn sie nicht sofort fest schliesst muß man die Klappe manuell einrasten, was Kontakt mit der Karosse bedeutet. Bei schlechtem Wetter sind da dreckige Hände vorprogrammiert.Die separat zu öffnende Heckscheibe erscheint mir dagegen eher als Gimmick und nur von Nutzen beim Transport sperriger langer Sachen, die aus dem Auto herausragen müssen (Teppichtransport o.ä.).

 

Die Umklappfunktion der Rückbank ist einfach zu handhaben und kann bei etwas logischem Verständnis in wenigen Minuten von einer Person auch ohne Konsultation der Bedienungsanleitung erfolgen. Neben den Haltegriffen/Leselampen für die Fondpassagiere sind auf beiden Seiten Befestigungspunkte angebracht, in der die serienmäßige Netztrennwand befestigt wird. Allerdings sind dann die Lichter des Parkassistenten für das Heck im Rückspiegel verdeckt. Da dieser aber schon beim ersten gelben Licht einen Warnton abgibt, weiß man spätestens dann, sich umzudrehen, um die weitere Entwicklung der Dioden zu beobachten.

 

In Verbindung mit der Luftfederung (Serie Turbo, Extra im S) bietet sich zudem die sogenannte Beladungsposition, mit der das Fahrzeug auf seinen Tiefststand abgelassen wird, um es bequem vollladen zu können. Dann steht dem Kombi-Erlebnis nichts mehr im Wege. Der Ladeboden bietet diverse Haltevorrichtungen für Gepäcknetze oder Fahrradhalter. Nebenbei sei bemerkt, daß es den Skisack in der Rückbank serienmäßig gibt.

 

Das Fahren:

Nachdem ich soweit mit dem Wagen vertraut war und mein ideale Sitzposition eingestellt hatte, konnte es endlich losgehen. Schlüssel in das porschetypisch linksseitig montierte Zündschloß und umdrehen. Wow, ein typisch satter V8-Sound ist kurz zu hören, dann ist Ruhe. Mmmmh, ist der schon wieder aus ? Nein, er ist einfach nur superleise. Unglaublich, aber gut, im SL ist‘s ähnlich. Tiptronic in D (ich weiß, aber wer will einem SUV mit V8 ernsthaft mit Schalter, gibt ja außerdem die manuelle Tiptronic-Funktion...) und los ging's. Leise, wirklich sehr leise schnurrte die Sau von dannen. Und die Sechs-Gang-Automatik, einfach erste Sahne, schaltet super sanft, spontan, aber ohne aufgeregt zu wirken. So stelle ich mir eine Automatik vor. Immer am Gas, bei Berg-/Talfahrten hält sie den Gang. Da wirkt die Automatik unserer S-Klasse veraltet.

 

Nettes Feature, insbesondere beim Verlassen der Autobahn: Trotz D-Stellung kann man z.B. mit der Lenkradtaste der S-Schaltung herunterschalten, der Automat wechselt dabei selbständig in den Manuell-Modus und verbleibt darin für kurze Zeit, um dann wieder zurück in den D-Modus zu schalten. Sehr nett.

 

Der Motor ist nicht nur sehr laufruhig, er hat auch unglaublich Power. Und hier ergibt sich der erste Grund, warum man so richtig ins Staunen gerät. Der Wagen fühlt sich nicht an wie ein SUV, vielmehr kommt er dem Sportwagenfeeling sehr sehr nahe. Nur das Auge lässt sich nicht täuschen und bemerkt die hohe Sitzposition. Nie hat man das Gefühl, daß dem Wagen Power fehlt, der Motor reagiert auf den kleinsten Pedalinput. Auch im oberen Geschwindigkeitsbereich ist bei Kickdown stets noch Power vorhanden. Dreht man ihn aus, klingt der Motor rauher und aggressiver aber nie unangenehm (ähhh, doch, irgendwie schon, denn im Kopf hört man wohl das Klingeln von Hans‘ Kassen, denn die Zapfsäule lügt nicht und straft gekickdownte Autobahnfahrten im ICE-Tempo mit Mehrkosten).

 

Die Luftfederung:

- Autobahn/Landstrasse

Den zweiten Grund zum Staunen verursacht die Luftfederung. Der Cayenne fährt sich wirklich straff wie ein Porsche aber nicht so extrem, daß verwöhnte W220-Kutscher eine Gehirnerschütterung fürchten müssen. Schon die Normal-Stellung der Federdämpfung ist ok, die Komfort-Stellung noch besser, ohne das an das Handling Abstriche zu machen wären. Zudem verhindert die Luftfederung unangenehmes Aufschaukeln bei schnell überfahrenen Bodenwellen oder starke Seitenneigung in forcierter Kurvenfahrt, was dem Sportcharakter dieses Fahrzeugs sehr entgegenkommt.

Die Luftfederung erlaubt sechs verschiedene Höhenniveaus, von denen fünf auch per Schalter verstellt werden können:

Beladungs-, Sondertief- (nicht manuell einstellbar), Tief-, Normal-, Gelände-, Sonderniveau.

 

Das Beladungsniveau dient wie schon erwähnt der bequemen Beladung von schweren sperrigen Gütern. Fährt man in dieser Stellung los, hebt sich das Fahrzeug automatisch in das Normalniveau. Bei schnellen Fahrten ab 125 km/h senkt sich der Wagen automatisch in das Tiefniveau (ab 210 km/h in das Sondertiefniveau), um weniger Angriffsfläche zu bieten. Ich hatte sie immer manuell eingestellt, da ich in möglichst niedriger Position fahren wollte. Das Geländeniveau spricht für sich, das Sonderniveau dient für rauhen Geländeeinsatz wie Wasserdurchfahrten etc.

 

- Gelände

Um die vielgepriesene Geländetauglichkeit wenigstens ansatzweise kennenzulernen, verließ ich die A 8 und steuerte über leckere Landstrassen auf die verschneit-vereiste Schwäbische Alb. Im Abgelegenen fanden sich dann auch die ersten steilen Böschungen, die geradezu danach schrien, von mir mißhandelt zu werden. Also die Sau ins Sonderniveau geliftet, Gedenksekunde eingelegt und dann sanft Gas gegeben. Unglaublich. Mit leichtem kurzen Knarzen aus dem Fahrwerk kroch die Sau behende die steile, schneeglatte Böschung hinauf. Außen 12 Grad minus, innen 23 Grad plus, Sitzheizung und zwei Finger am Lenkrad. Alles easy. Very easy. Tja, nun wollte ich ja auch wieder runter von der Böschung. Also Untersetzung eingeschaltet und die Sau bringt mich mit stoischer Ruhe ohne jeglichen Brems-/Gasinput meinerseits mit 3 km/h wieder sicher zu Tale. Da ich die Böschung schräg nahm, kam die Sau in eine subjektiv starke Seitenneigung und ich fürchtete schon, die teure Lady auf den Spiegel zu legen. Der Schweiß floß, die Haltegriffe an der Mittelkonsole waren in dieser Situation sehr willkommen...Aber die Sau blieb standhaft. Als Nicht-Offroader war nun meine Ungläubigkeit über den Zielkonflikt Onroad-/Offroadqualitäten in kopfschüttelndes Staunen gewechselt: Im einen Moment ein kraftvoller Sportwagen mit Kombifunktionalität, im nächsten schon ein sehr ordentlicher Geländefresser. Wäre ich bei der Rückfahrt auf der Autobahn in einen Stau geraten, ich wäre wohl über die angrenzenden Felder entwichen und hätte noch Spaß daran gehabt...

 

Bremsen:

Wie in jedem Porsche, satt und fest zupackend. Kein Fading. Punkt.

 

Der Verbrauch:

Ich habe den Cayenne S forciert gefahren, das dürfte bei Testfahrten wohl normal sein. Der Verbrauch lag auf der Autobahn bei ca. 19 Liter, ingesamt im Mischbetrieb kam ich auf 18,5 Liter. Dies dürfte sich auf 14-15 Liter bei moderater Fahrweise und Kickdown-Verzicht einpendeln lassen. Der Turbo mit seinen Ladern dürfte dagegen wohl Benzoholiker sein. Die Sau trinkt Superbenzin.

 

Navigationseinheit:

Porsche nennt sie PCM. Sie beinhaltet neben der Bildschirmnavigation einen 6,5"-Farbmonitor, CD-Radio mit 2 RDS-Tunern, Bordcomputer und optional ein Telefonmodul mit SOS-Taste. Die CD-Musikfunktion nutzt man über den eingebauten CD-Schacht, in dem normalerweise die Navi-CD schlummert. Nach einer Routenberechnung kann diese entnommen werden und der Schacht steht dann für Musik-CD-Nutzung zur Verfügung (Anschluß eines CD-Wechslers möglich). Damit ergibt sich für den Fachmann die Herkunft des PCM: Becker ist der glückliche Vater.

Das wird auch deutlich an der bislang fehlenden Sprachsteuerung und TV-Funktion.

 

Bislang war ich den PCM's von Porsche eher feindlich gegenüber eingestellt. In früheren 996-Fahrzeugen fand ich die Bedienung unlogisch, zu umfangreich, die Zielführung ungenau...das Mercedes-Comand erschien mir stets um Längen besser und deutlich einfacher zu handeln. Insofern wollte ich das Teil im Cayenne erst gar nicht ausprobieren. Ich tat es trotzdem.

 

Zunächst erstaunte mich beim aktuellen PCM die große Anzeige sowie die tolle Kartendarstellung. Die Skalenverstellung erfolgt über einen Drehregler, die Maßstabsanpassung geschieht im Vergleich zum Comand rasant schnell. Über die Info-Taste kann ich mir Radiotext/Alle TMC-Meldungen/TMC-Meldungen für Route darstellen lassen. Ein nettes Feature. Mit Sprachausgabe wärs beim Fahren aber noch besser. CD-Betrieb habe ich nicht genutzt, das Radio nur kurz, da sich der Weg zur Senderverstellung per Suchlauf mir nicht spontan eröffnete.

Insgesamt scheint es aber deutlich besser zu sein als frühere Exemplare, allein schon bzgl. Schnelligkeit und Gliederung.

 

Die Preisgestaltung:

Wer die Preisgestaltung von Porsche bislang verfolgt hat, der weiß, warum die Zuffenhausener die Lizenz zum Gelddrucken haben...Umso überraschter bin ich von der Preisgestaltung beim Cayenne. Er besitzt sogar echtes Leder serienmässig während der 996 immer noch mit Kunstleder in der Serie ausgeliefert wird. Im Wettbewerbervergleich sehe ich ihn als sehr gute Offerte, völlig porscheuntypisch. Das wird Wendelin aber nicht aus Mitleid getan haben, vielmehr wollte er wohl potentiellen Umsteigern den Kauf schmackhaft machen und den Markteintritt in ein neues Segment erleichtern.

 

Fahrzeugauslieferung:

Es scheint sich zu lohnen, den Wagen in Leipzig abzuholen. Nicht nur wegen der Stadt sondern auch wegen dem Erlebnis. Für 690 Euro (Preis liegt unter den sonst anfallenden Überführungskosten zum Händler) bietet Porsche im neuen Werk nicht nur Mittagsmahl für die angereisten Kunden und deren Anhang sondern auch eine Werksbesichtigung. Soweit nichts Besonderes. Aber als Highlight ist neben einer vollen Tankfüllung die Fahrt mit Instruktoren sowohl über die hauseigene Teststrecke als auch über den 6 km langen Offroad-Parcour mit einem gestellten Cayenne eingeschlossen. Dabei kann man das Teil dann auch mal selber durch den Acker pflügen oder durch die Laguna Seca-Kurve scheuchen.

 

Das Markenimage:

Ich gestehe, das Unterbewußtsein wird diesbezüglich auch bei mir zumindest im Ansatz beeinflußt. Wenn ich eine halbe Stunde im Touraeg sitze, umgeben von Polos und Gölfen, und dies mit einer halben Stunde im Cayenne neben GT2 und Turbos vergleiche, dann schlägt das Herz eben doch für Stuttgart und nicht für Wolfsburg. Wobei ich den Innenraum des Touareg grundsätzlich nicht schlecht finde. Hat viel vom Phaeton, zumindest haptisch aber auch etwas vom Golf. Der Cayenne wirkt da auf mich hochwertiger. Aber wie immer Geschmackssache.

 

Design:

Das heikelste Thema zum Schluß. Die Optik des Cayenne. Es wurde viel geschrieben und viel gelästert. Ich will das gar nicht kommentieren und will auch keine neue Diskussion heraufbeschwören. Letztlich ist Design Geschmacksache eines jeden und somit müßig, darüber die Kräfte zum Streit zu vergeuden. Vielmehr will ich kurz meine persönlichen Eindrücke dazu schildern.

 

Am ersten Pressetag des Genfer Autosalons 2002 bekam ich die Pressemappe von Porsche in die Hände, ohne zu ahnen, daß darin die ersten offiziellen Bilder des Cayenne versteckt waren. Erst auf meinem Rückflug entdeckte ich sie zufällig beim Durchblättern. Meine spontane Reaktion auf die Bilder waren laute, krampfartige Geräusche, als würden die Wehen einsetzen. Ich war negativ überrascht. Insbesondere die Standardfelgen des S fand (und finde) ich unmöglich. Naja, es scheint ein Trend zu sein, den Einstiegsmodellen die hässlichsten Felgen zu verpassen, um den Zubehörhandel nicht verkümmern zu lassen (vgl. auch S320 oder SLK 200). Als ich die Touareg-Bilder sah, gefiel der mir schon deutlich besser.

Kürzlich besah ich mir letzteren dann bei meinem VW-Händler und er gefiel mir immer noch ziemlich gut. Dann entschied ich, doch mal zum Porsche Zentrum zu fahren und den Cayenne eines Blickes zu würdigen. Und siehe da, ich musste es zugeben, er sah gar nicht mal so schlecht aus wie gedacht. Nach längerem intensiven Betrachten gefiel er mir sogar besser als der Touareg. Wobei ich die Front des S im Vergleich zum Turbo eleganter finde, da beim S die Haube tiefer gezogen und die Lufteinlässe weniger und kleiner sind. Mit der richtigen Farbe und den richtigen Felgen kann man die Erscheinung ja zudem noch verändern.

 

Meine Sinneswandlung in diesem Bereich teile ich mittlerweile nicht nur mit meinen Erzeugern sondern auch mit anderen Bekannten.

 

Fazit:

Von einem sehr skeptischen Cayenne-Bilderbetrachter bin ich zu einem wahren Freund dieser Sau geworden. Dies aber erst, nachdem ich mir den Wagen in natura angesehen und mich intensiv mit ihm auseinandergesetzt habe. Den letzten überzeugenden Ausschlag hat dann aber die Testfahrt ergeben. Das Teil macht einfach Spaß, es hat einen enormen Nutzwert, ein gutes Image und ist dazu noch vergleichsweise moderat taxiert. Das Zusammenspiel aus Sportlichkeit, Komfort, Motor, Geländetauglichkeit und Nutzen hat mich überzeugt. Die Lösung der Zielkonflikte ist überraschend und immer noch so unglaublich, daß man es erfahren haben muß. Bleibt zu hoffen, daß der Wagen von den fast schon üblich gewordenen Qualitätsproblemen in der Branche verschont bleibt.

 

Noch zwei abschließende Erfahrungen mit dem Cayenne:

1. Ein Mercedes-Projektleiter für die nächste ML-Generation (W164) war kürzlich auf Probefahrt mit dem S (vermittelt durch einen Porsche-Kunden). Seine wenigen Worte danach: "Wir müssen uns beim W 164 schon verdammt anstrengen, um das zu toppen."

2. Mein 65jähriger Erzeuger ist seit fast 30 Jahren treuer Mercedes-Kunde und hat seine S-Klasse trotz seiner vielen Mängel sehr gemocht. Mit dem Wagen war er aber aus fahrdynamischer Sicht in letzter Zeit eher Richtung Gruft denn Rennstrecke unterwegs. Mit welchem Spaß er den Cayenne aber bewegt hat, scheint er 20 Jahre jünger geworden zu sein. Der Cayenne hat das Feuer neu entfacht. Und damit es noch lange brennt, wird mein Vater wohl die Marke wechseln.

 

Autor: Jens Wager

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Ein wirklich sehr sehr guter Bericht!

Hat mir außerordentlich gut gefallen, gibt es evt. auch noch Bilder dazu?

Ist aber auch ohne wirklich aussagekräftig genug!!

Bezüglich M-Klasse: Ich war jetzt noch mit einer im Skiurlaub, und ich muß wirklich sagen: Das war das wohl schlechteste Auto, was ich in letzter Zeit gefahren bin!!

Es handelte sich dabei um einen nagelneuen ML270CDI, Gegenwert über 50000 Euro. Ich war von Fahrverhalten, Bremsen, Geräuschpegel, Qualitätsanmutung etc sowas von schockiert, daß ich beim besten Willen nicht begreifen kann, wie jemand so ein Auto einem X5 vorziehen kann.

Da liegen mind. 2 Klassen zwischen!!

Mind dem Cayenne ist es sicher ähnlich, ich bin mir daher sicher, daß dieser Wagen ein Erfolg wird!

Was sich Mercedes mit der M-Klasse leistet ist eine Frechheit!

Mal eine frage: ist der Autor des sehr guten berichtes user im forum, wenn ja wie ist sein nickname?

Danke für das Lob :oops: , freut mich, wenn Euch der Bericht gefällt. Passend zum Bericht mein nick: S' Cayenne O:-)

Bilder habe ich leider keine geschossen, da die Sau sich schon auf der ersten Testrunde derart im Schmuddelwetter gesuhlt hat, daß sie doch etwas versifft aussah :( . Zudem trug sie ihre Serienschuhe, die sie nach meinem Geschmack unvorteilhaft erscheinen ließ :???:

Zwischenzeitlich hat sich das Feuer zu einem Flächenbrand ausgedehnt :lol: , der Erzeuger und seine Familie freuen sich auf die Geburt ihrer Sau im Mai, dann aber besohlt mit 20"-Tequipment-Felgen 8)

:wink: wenn du dich sogar schon S' Cayenne nennst dann muss diese Testfahrt a wierklich Spuren hinterlassen haben! Willst du nicht Berichte für die AMS schreiben? Dann würde ich die mir auch mal wieder Kaufen :wink2: . Echt ein super Bericht! Und für mich als Porsche-fan der noch nicht vom design des Cayenne überzeugt ist war dein Bericht sehr ermutigend.

Danke

Klasse Bericht!

Sehr ausführlich, muss gestehen, habe manchmal die ein oder andere Zeile ausgelassen O:-)

Ansonsten wirklich schön lesbar. Muss ich meinen Dad wohl dochmal zu Porsche schleifen.... Besonders da wir mit dem getesteten Touareg beinahe eine "direkte" Vergleichsmöglichkeit haben!

ciao

  • 1 Monat später...
HuHu, toller Bericht,

leider muss ich gestehen, nicht zu wisssen was du mit SUV meinst...

Wer hilft mir weiter ?

SUV= Sport and Utility Vehicle, soll heissen, dass dieses Fahrzeug der neuen Generation der Freizeit und Spassautos angehört.

Gruss :wink2:

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Hallo RolandK,

 

schau doch mal hier zum Thema Auto Testberichte (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

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okay, *g* mit dem wissen macht der text wesendlich mehr sinn... *g*

dummfrag: seit wann sind die Cayennes denn frei verkäuflich? ich hab vor 4 wochen einen in Herford gesichtet. War das nen Vormodell doer schon das Original?

dummfrag: seit wann sind die Cayennes denn frei verkäuflich? ich hab vor 4 wochen einen in Herford gesichtet. War das nen Vormodell doer schon das Original?

War bestimmt schon ein Original... kann dir zwar nicht den genauen Termin sagen, aber ich glaube es war irgendwann im Dezember die offizielle Vorstellung und seitdem konnte man ihn auch kaufen...

ciao

Sehr schön geschriebener Bericht! Bin bisher noch kein Cayenne gefahren und werde das wohl aus zwei Gründen auch nicht tun!

-Ich finde das Auto viel zu teuer!

-Wenn ich so ein Ding schon von weitem sehe (habe eine AMAG in der Nähe des Geschäftes) muss ich einfach :puke: . Was Porsche im Moment auf die Räder stellt, ist, was das Design anbelangt, so was von tragisch! Da denke ich mit wehmut an die guten alten Zeiten zurück.... :cry:

  • 1 Monat später...

X-)

da kann man nur wieder nach meiner meinung sagen:

ein Auto (?) was die Welt nicht braucht !!!

zu teuer (schon unverschämt)

zu hässlich

sowas nennt man SUV ?

welcher Idiot fährt mit sowas schonmal neben der Strasse

  • 1 Jahr später...

auch hatte das vergnügen dieses fahrzeug fahren zu dürfen.

den einzigen mangel den ich nun festgestell habe, dass ich keinen platz hiter einem großem fahrer hätte! ich bin selber 193 cm groß!

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