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Reifendefekte - Platzer, Platten und andere!


HighSpeed 250

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Aus kürzlichem Anlaß von Niko, miterlebten und selbsterlebten Reifendefekten eröffne ich hier dieses Thema.

Ich stelle hier gleich mal die Frage, ob und wie man sich am besten aus der Affäre zieht, wenn man mit entsprechender Geschwindigkeit einen plötzlichen Defekt - Luftverlust oder gar Platzer - hat.

Gibts überhaupt was, was man gegen ein Ausbrechen oder einen Unfall tun kann, oder muß man sich dem Unvermeidlichen fügen ...?

Trainieren kann man einen Reifenplatzer wohl kaum ...

Ist ein Allradantrieb bzw. welcher Allradantrieb ist geeignet, um einen Defekt weniger gefährlich sein zu lassen, weil er das Auto insgesamt stabiler hält oder spielt der keine Rolle?

Ich selbst hatte auf der Tauernautobahn im Tunnel vor Salzburg einen plötzlichen Platten beim linken Vorderrad bei ca. 80 km/h. Das reichte schon um den ganzen Wagen ins Schlingern zu bringen, das Lenkrad schlug wie verrückt. Ich hatte echt Glück, das in der engen Fahrbahn nichts passierte.

Glücklichweise gibt es nach dem Ende des Tunnels gleich eine Tankstelle, wo ich es noch bis hin schaffte.

Ich erinnere hier noch an den Reifenplatzer des Audi A4 Kombi auf der Zielgeraden in Hockenheim bei unserem 1. CP-Treffen (ich stand unmittelbar an der Boxenmauer, es tat einen riesigen Knall). Das Auto konnte noch ohne Unfall zum Stehen gebracht werden, aber der vordere Radkasten war ziemlich demoliert. Viel Glück im Unglück ...

So, es darf weitergemacht werden ...

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da unsere heutigen Wagen alle ESP und ABS haben, sieht die Sache schon gar nicht mehr so kritisch aus wie früher.

Entweder ausrollen lassen, oder sogar Bremsen, dann hat das ABS was zu tun und kann die Schlenker wegregeln (grob gesagt)

Ich stelle hier gleich mal die Frage, ob und wie man sich am besten aus der Affäre zieht, wenn man mit entsprechender Geschwindigkeit einen plötzlichen Defekt - Luftverlust oder gar Platzer - hat.

Fahrlehrer und Fahrsicherheitsinstruktoren raten zur unmittelbaren Vollbremsung.

Fahrlehrer und Fahrsicherheitsinstruktoren raten zur unmittelbaren Vollbremsung.

genau, weil dann die Sicherheitsanker (ABS und ESP) regeln können und so das Auto gesteuert angehalten werden kann. IdR reicht aber auch langsames gefühlvolles ausrollen lassen.

Mein Erster aber auch einzigster Unfall in 38 Jahren passierte 1972, auf der AB MÜ - Salzburg, mit einem BMW 2002 ti.

Der Wagen war voll besetzt, 4 Erwachsene, und 2 Kinder unter 2 Jahren.

Auf der Höhe Traunstein überholte ich mit ca. 165 kmh auf der Überholspur ganz normal einen Opel Kapitän.

Als ich wieder auf die rechte Fahrspur einscheren wollte, .....ein riesiger Knall und der Wagen zog mit unwiderstehlicher Gewalt sehr stark nach rechts.

Damals gabs noch keine Leitplanken am rechten Fahrbahnrand, und da ich bedrohlich immer näher kam nach rechts, wo eine Böschung etwa 2 meter abfiel, und auch mein Gegenlenken nichts nutzte, habe ich kurz bevor ich die Böschung runterfuhr den Wagen mit aller Gewalt nach links gerissen.

Das half zwar Gott sei Dank, aber durch die abrupte Kursänderung drehte sich der Wagen 2 mal um seine eigene Achse, knallte noch mit ca. 125 kmh rückwärtig in die Mittelleitplanke ( die war glücklicherweise vorhanden ), und konnte anschließend den Wagen irgendwie wieder unter Kontrolle bringen, fuhr ziemlich geradeaus weiter, und brachte ihn nach etwa 290 m zum stehen.

Dem Himmel sei Dank, niemand hatte auch nur einen Kratzer, aber das Fahrzeug war links hinten und teilweise die Seite hinten total demoliert.

Zu allem Unglück hatte der nachfolgende Verkehr nicht gut genug aufgepaßt od. reagiert, und so fuhren 4 Fahrzeuge 100 m hinter mir ineinander.

Leider gab es Schwerverletzte, und die AB wurde für 4 Std. gesperrt.

Lacht bitte nicht, es geschah alles so schnell, und vermutlich habe ich glücklicherweise unbewußt richtig reagiert, denn damals gab es die vielen Helferlein, so wie wir sie heute kennen und meist selbstverständlich sind, nicht.

Was war geschehen, zuerst habe ich bei der Begutachtung nichts feststellen können.

Dann jedoch habe ich gesehen, daß die Lauffläche des rechten Hinterrreifen sich vollständig abgelöst hatte, man sagt auch Protektor dazu, so wurde mir damals von der Polizei erklärt.

Der Witz an der ganzen Sache die Reifen wurden 1 Woche vorher von mir nagelneu, also nicht runderneuert oä. gekauft.

Schließlich weil sich die Reifenfirma weigerte mir Schadersatzansprüche zu gewähren, ließ ich den Reifen von einem bekannten Münchner Reifensachverständigen, einen Prof. XY, den Namen habe ich leider vergessen, untersuchen.

Der stellte fest, daß die Menge der Stahlfäden pro cm nicht die vorschriftsmäßige Anzahl von Stahlfäden aufwies.

Anstatt der vorgeschriebenen 10 waren es nur 7, und davon waren auch 4 Stück nicht in der geforderten Stärke.

Also eindeutig ein Fabrikationsfehler.

Die Reifenfirma bot mir daraufhin eine Menge Geld, für die damaligen Verhältnisse, wenn ich die Sache nicht weiter verfolgen und publik machen würde.

Aber nach Absprache mit meinem Rechtsanwalt ließ ich mich darauf nicht ein, erhielt den normalen Schadensanspruch, machte die Sache aber publik, und verhalf möglicherweise damit allen weiteren ähnliche Fällen insofern, weil dies ein Grundsatzurteil wurde.

Der Anstoß zu dieser Entscheidung war kurz darauf ein weiterer Unfallhergang in ähnlicher Art und Weise, übrigens ein schwerer Mercedes, der abhob und in ca. 1 m in einen Brückenpfeiler raste mit ca. 140 kmh,... alle 4 Insassen überlebten leider nicht.

Die Reifenfirma kam schadlos davon.

Dies ist meine Geschichte als Beitrag zu diesem Thema.

Hoffe, keiner muß dies erleben, ob mit od. ohne unserer neuen Technik, denn auch bei nur 170 kmh, so wird sich der Ein od. Andere sagen, wird auch die breiteste Autobahnspur sehr sehr sehr eng, das garantiere ich Euch.

herzliche Grüße

Sumita

Hi boborola,

aus Fairnessgründen möchte ich diese Reifenfirma öffentlicjh nicht nennen, denn in den letzten Jahren hat diese sich zu einer mit dem besten Ruf gemausert.

Viele würden dann sich evt. überlegen, ob sie weiterhin diese Marke fahren würden.

Metzeler Reifen waren es aber nicht.

Wenn Du es wünscht, kann ich per PN Dir näheres sagen.

herzliche Grüße

Sumita

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Hallo HighSpeed 250,

 

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Jeweils am 5.September haben ein Spezl und ich Grund Geburtstag zu feiern.Wir waren relativ flott unterwegs,als uns bei 260 km/h der rechte Hinterreifen platzte.Gottseidank war die Autobahn leer(sonst wäre ich sicher nicht so schnell unterwegs gewesen),so dass niemand anderer gefährdet war.Aber als absolut unbeherrschbar habe ich die Situation nicht empfunden,sogar ohne elektronische Helfer(nicht mal ABS).Mein erster Gedanke war:Motorplatzer,da plötzlich eine riesige Qualmwolke hinter mir aufstieg und der Wagen nach rechts zu ziehen begann und ich glaubte dass ich auf dem austretenden Öl keinen Grip mehr auf den Hinterreifen hätte.

Mein Beifahrer rief jedoch:Uns hat´s den rechten Hinterreifen zerrissen!

Ich habe den Wagen dann möglichst sachte und mit vorsichtigem Einsatz der Bremse auf dem Standstreifen zum Stehen gebracht.

Zum Glück hat der Wagen so gutmütig reagiert,ich will gar nicht daran denken,was passiert wäre wenn .....,aber so war der einzigste Schaden 1 Hinterreifen,keine Felge defekt,kein Fahrwerksteil beschädigt,kein Lackkratzer.

Ich glaube mein Schutzengel kann ganz schön schnell fliegen:hug:

Peter

In den 90ern hatte ich auf der A555 bei ca. 230 km/h in einer langgezogenen Linkskurve einen Reifenplatzer vorne links (unbelastetes Rad!). Ergebnis war ein Dreher und Einschlag mit dem Heck in die rechte Leitplanke, Rückflug gegen die mittlere Leitplanke mit Einschlag rechte Seite und dann endlich Stillstand in der Mitte!

Türen ließen sich nicht mehr öffnen, Gott sei Dank war der Tank rausgerissen und lag 100m vom Auto tropfend auf der Fahrbahn. Wenn das Ding Feuer gefangen hätte... :(

War sehr viel Glück im Spiel, mit dem Tank, dass der Wagen sich nicht überschlagen hat, dass die Leitplanke gehalten hat und vor allem, dass kein anderes Fahrzeug in den Unfall verwickelt wurde (beim Drehen konnte ich viele auf mich zufahren sehen)...achja angeschnallt waren meine Beifahrerin und ich auch nicht...aber passiert ist uns zum Glück nichts.

Mit ESP wären wir vielleicht ohne Unfall davon gekommen aber so gab es leider keine Chance.

bmwcrashik6.jpg

Hier nochmal das Bild, als bei meinem Freund der Reifen sich bei 340 km/h auflöste. Zum Glück platzte er nicht. Es flog nur das Profil weg. (Den Hersteller nenne ich nun doch nicht. Vielleicht mag der das nicht. Im anderen Thread kann man den auch gern löschen. Will keinen Reifenhersteller verärgern)

gallardo_reifenprofil.jpg

Mir ist mal bei meinen damaligen Grand Cherokee Jeep vorne rechts bei ca 170 im Regen der Reifen geplatzt.

Die Autobahn war dreispurig, ich war auf der linke Spur und konnte gerade so verhindern, das ich in einem direkten 90 Grad Winkel Richtung rechte Leitplanke über die mittlere und die rechte Fahrbahn geschossen wäre.

War ne ganz schöne Arbeit das Dickschiff so einigermaßen auf Kurs zu halten und ich hatte echt zittrige Hände, als ich auf dem Pannenstreifen zum stehen gekommen bin.

Ich möchte sowas nicht nochmal erleben.....

Gruß

Michael

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