Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

M(ehr) Power - ein dynamisches Duo - BMW M3 V8


give_a_show

Empfohlene Beiträge

Samstag Morgen 7.00 Uhr, das klingeln des Weckers reißt mich aus dem Schlaf, doch anders als an einem „normalen“ Samstag wehrt sich der Körper nicht gegen das Aufstehen. In dem Bewusstsein die Wartezeit auf meinen neuen M3 mit einer weiteren „Probefahrt“ zu verkürzen, werfe ich einen Blick aus dem Fenster. Sehr gut! Leicht bewölkt aber trockene Strassen – perfekte Konditionen für eine ausgelassene Probefahrt.

Schon auf dem Weg zum Händler beobachte ich aufmerksam die Umgebung. Irgendwelche Blitzerkästen aufgebaut? Trotz der frühen Urzeit schon störende Verkehrsbehinderungen? .. Nein! Zufrieden mit meiner Entscheidung die Fahrt so frühzeitig vereinbart zu haben, biege ich in den Parkplatz des Händlers ein.

Da sehe ich „Ihn“….schwarz, 19 Zoll Felgen, der Powerdome vor Kraft nur so strotzend und eine Silhouette zum anbeten. Das neue M3 Coupe hat nichts mehr mit getunten „Prollautos“ zu tun, dass ist echte Sportwagenkultur wie sie leibt und lebt. Fast schon zu routiniert betrete ich die Verkaufsräume und gehe zielstrebig auf den Verkäufer zu, der mich mit einem süffisanten Lächeln auch schon auffordert, die Papiere für die Probefahrt zu unterzeichnen. Mit dem Kommentar: „Sie können es wohl echt nicht mehr erwarten, aber verstehen kann man es ja“ überreicht er mir den Schlüssel.

Nach dem schließen der Türe – den Duft des Leders genießend - stellt sich ein warmes und wohliges Gefühl ein … fast so als wenn man nach Hause kommt. Als ob man sein ganzes Leben nichts anderes gemacht hätte justiert man sein „Handwerkszeug“ und versucht sich innerlich auf das bevorstehende Ereignis einzustellen. Der Puls erhöht sich mit jedem Zentimeter, dem der Finger dem Startknopf näher kommt. Dann ist es endlich so weit. Der V8 wird aus seinem Schlaf gerissen und fokussiert jeden Gedanken des Fahrers auf Kurven, Bremspunkte und künstliche Passagen zur Unterquerung von Hindernissen (auch Tunnel genannt), welche den Genuss des V8 Sounds in ungeahnte Höhe treiben.

Nach den ersten Metern fühlt man sich nahezu verschmolzen mit dem Fahrzeug. Als ob das Auto eine zweite Haut des Fahrers ist, ertappt man sich immer wieder dabei wie man bewusst Geschwindigkeit abbaut, nur um das Gaspedal wieder durchdrücken zu können um den unglaublich Schub zu spüren, der den Körper wie einen elektrischen Schlag durchzuckt. Die Geräuschkulisse im Innenraum tut dabei ihr Übriges. Wie eine Art Chearleder Chor brüllt der V8 und stachelt immer wieder zu neuen Höchstleistungen an…. Ein Hammer Gefühl!!

Nachdem ich den Stadtverkehr hinter mir gelassen habe, bin ich endlich an „meiner“ wohlbekannten Teststrecke angekommen. Leicht bergauf und eine Kombination aus Graden und Kurven, dass man meinen könnte der Verantwortliche im Straßenbauamt heißt Schumacher … ein absoluter Traum und das Beste: SICHT so weit man den Gasfuß in die Bodenplatte pressen kann.

Die Warnleute in den Armaturen weist mich ein letztes mal darauf hin, dass alle Fahrhilfen ausgeschaltet sind … und dann geht es los. Die Reifen Krallen sich in den Asphalt, als gäbe es kein Morgen mehr. Nach den ersten Kurven tastet man sich immer mehr an den Grenzbereich ran. Mit einer vorher fast unbekannten Selbstverständlichkeit, driftet man durch Kurven, dass es eine wahre Pracht ist! Dabei verhält sich das Auto im Grenzbereich so zahm wie ein Lämmchen und man vergisst fast, dass man immerhin noch nach ca.1,7 Tonnen durch die Prärie schiebt.

Doch wenn man meint der Antrieb, der Sound und das Kurvenverhalten wären schon das Maß aller Dinge in diesem Auto, der wird durch einen beherzten Tritt auf die Bremse eines besseren belehrt. Malträtiert man das Bremspedal mit dem notwendigen Nachdruck, so verleiht man dem Wort -Stop!- eine neue Bedeutung. Die Bremsen Packen zu als ob sie Dr. Richard Kimble persönlich fassen wollten und lassen auch bei anhaltender Belastung keine Ermüdungserscheinungen aufkommen.

Das nahezu an Extase grenzende Hochgefühl, welches man in diesem Auto verspürt, lässt einen fast an sich selbst zweifeln und man fragt sich schon ein wenig, ob es normal ist, dass ein Auto eine Solche Wirkung haben „darf“ … aber wie wissen ja alle, dass die Antwort auf diese Frage ein JA ist ;-)

Beflügelt von diesem Gefühl erreiche ich das „Ende“ der Teststrecke, wohl im dem Wissen, dass ich ja gleich Kehrt machen muss und das ganze in der entgegen gesetzten Richtung noch mal erleben darf. Dann sehe ich aus dem Augenwinkel zwei Xenonscheinwerfer aufblitzen. Das wird doch wohl nicht? Nein dass kann nicht sein … jetzt um 8.00 Uhr Morgens? Mit näher kommender Front sehe ich, dass mich mein Instinkt nicht getrügt hat … ein Kollege aus Zuffenhausen bewegt sich langsam auf meine Position zu. Doch der geschulte Blick dämpft die innerliche Vorfreude… es ist „nur“ der kleine aus Stuttgart. Trotzdem ein würdiges Vergleichsobjekt, dachte ich mir.

Ich lasse den Porsche nach Beendigung meines Wendevorgangs passieren und muss anhand der Heckansicht leider feststellen, dass es sich auch nicht um einen Vertreter der S Familie handelt. Da man ja auch nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, widmete ich mich schon etwas anderem, nämlich der „anderen“ Soundanlage im Innenraum. (Wann soll man denn für so was noch Zeit finden? :-o )

Doch plötzlich… vom Gasstoss getrieben, durchfuhr ein gewaltiger Ruck die Karrosserie des Porsches und löste bei mir folgenden Gedankengang aus: GEILE SCHEISSE, der will´s wissen :D .

Nach dem Herunterschalten offenbarte sich mir der V8 erneut und parallel zur Drehzahl, jagte auch meinen Puls wieder nach oben. Nach ca. 18 Sekunden und dem nächsten Kurvenausgang war das Schauspiel dann vorbei. Die im Rückspiegel immer kleiner werdenden Xonenlichter des Porsches erinnerten mich fast schon an Wachs, welches man in der heißen Sonne liegen gelassen hat und noch ein letztes mal wurde ich daran erinnert, in was für einem Gefährt ich mich befand.

Die letzten Meter zurück zum Händler verflogen in Sekunden und das erneute Drücken des Start/STOP Knopfes, holte mich in die Realität zurück… Leider war der Spass schon vorbei. Erst jetzt bemerkte ich die leichten Schmerz in meinem Gesicht. Ah Ha! … so fühlen sich also

84 Minauten Dauergrinsen an … interessant.

Noch leicht berauscht gab ich (EXTREM widerwillig) den Schlüssel zurück und brachte noch einmal meinen Unmut über die weiteren 1,89 Monate Wartezeit zum Ausdruck ;-).

Dabei war wohl mein Erscheinungsbild derart Mitleid erregend, dass sich der Verkäufer gezwungen sah, einen letzten Rettungsversuch zu unternehmen. Mit den Worten „ ich hätte da noch ein Schmankerl für Sie“ offerierte mir der Verkäufer eine weitere Probefahrt in einem M5 Kombi. Im ersten Moment etwas überrascht, dachte ich mir: „Na ja ziehen wir uns halt mal den Pampers-Bomber rein“. Mit diesem – ja fast schon blasphemischen – Gedanken, setzte ich mich ans Steuer des Fahrzeuges. Da mir leider nicht so viel Zeit wie mit dem M3 zur Verfügung stand, dachte ich mir: „Na ja ne kleine Passage Landstrasse und dann ab in sein Jagdrevier - die Autobahn“. Doch was sich mir in diesem Auto geboten hat übertraf meine Erwartung komplett. Der große Bruder des V8 beweißt eine Antriebsfreudigkeit, dass man sich fast in die Hose macht. Nach ca. 25 Km Autobahn war ich ebenfalls vollkommen von diesem Auto überzeugt. Natürlich besitzt er nicht die Agilität eines M3, aber dass muss er auch überhaupt nicht. Die Souveränität des 10 Zylinders ist über jeden Zweifel erhaben und hinterlässt einen mehr als tiefen Eindruck beim Fahrer und den Überholten.

Wieder beim Händler, erschienen mir Gedanken wie: „Wozu braucht man bitte einen M3 und einen M5“ oder „Zwei von dieser Sorte sind doch ein wenig übertrieben“, so absurd wie die Dieselbetankung eines Formel 1 Wagens.

Fazit: Diese zwei Wägen sind absolute Traumautos und repräsentieren Ingenieurskunst auf höchstem Niveau, die den Vergleich mit der Konkurrenz nicht scheuen brauchen. Zudem lösen diese beiden Autos fahrerische Glücksgefühle aus, dass man sich fragen muss, warum der bisherige Sex in seinem Leben den Vergleich nicht besteht …… OK …. Fast gleich gut :-)

Alles in allem kann man den Besitzern dieser zwei absoluten Traumautos nur gratulieren und hoffen, dass sie den Spaß an diesen Fahrzeugen nie verlieren….

P.s. @alle Porschefahrer (zu denen ich mich selbst auch zählen durfte): Meine Ausführungen sollten in keiner Weise beleidigend sein, sondern spiegeln lediglich das Erlebte wieder. Ebenfalls ist mir bewusst, dass man einen Boxster nicht mit einem M3 vergleichen kann.. aber kann ich was dafür, dass der um 8 Uhr Morgens da rumfährt :lol: ?

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Freut mich, dass der Bericht gefällt. In ca. 10 Tagen bekomme ich einen M6 zwischen die Finger... wenn ich die Zeit finde, schreibe ich auch da ein paar Zeilen und nehm diesmal eine Kamera mit, um die Sache auch visuel zu unterstützen ;-)

wenn ich die Zeit finde, schreibe ich auch da ein paar Zeilen und nehm diesmal eine Kamera mit, um die Sache auch visuel zu unterstützen ;-)

Die Zeit findet sich schon :wink:

Paar Bilder wären auch super.

Ansonsten 1A geschrieben :-))!

Archiviert

Dieses Thema ist archiviert und für weitere Antworten gesperrt. Erstelle doch dein eigenes Thema im passenden Forum.


×
×
  • Neu erstellen...