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Ein durchaus interessanter Fahrbericht zum Mitsubishi EVO 7


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habe hier einen, wie ich finde, recht interessanten Fahrbericht zum Mitsubishi EVO VII, weiss leider nicht mehr wo ich den her habe. Alle Fans des EVOs sollten sich dies nicht entgehen lassen:

Geschwindigkeitsrausch inklusive

München, 3. Mai 2002 – Lassen Sie die Finger von diesem Auto oder Sie verbrennen sich. Selten glühte der Asphalt unter einem Auto japanischer Herkunft so heiß wie beim Mitsubishi Carisma GT EVO VII. Noch nie hatte ein Sportwagen dieser Güte vier Sitze. Vergessen Sie die Beschleunigung eines Mercedes SL 500 und schaffen Sie in Ihrer Garage Platz für den EVO VII.

Der EVO VII ist Mitsubishis neueste Auflage der legendären Evolutionsbaureihe, deren Geschichte 1993 mit dem EVO I begann. Sie stellt seit jeher die Straßenversion des Autos dar, mit dem Mitsubishi in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start geht. Das erste Modell hatte bereits 250 PS. Seit dem EVO V arbeiten 280 PS unter der Motorhaube aus Aluminium. Die Karosserie der neuesten Generation basiert auf der momentan in Japan verkauften Lancer-Baureihe. Wir haben dem Supersportler mal ordentlich die Sporen gegeben.

Wasserkühlung bei Bleifuß

Der EVO VII ist nichts für 20-Jährige mit pseudosportivem Fahrverhalten. Dieses Auto will beherrscht werden, sonst beherrscht es den Fahrer. Bevor wir unseren Testwagen bewegen durften, gab es zuerst einmal eine fachliche Einweisung in die Kunst des EVO-Fahrens. Kupplung nie schleifen lassen, sonst beißt es in der Nase. Dem Motor ab und zu etwas zusätzliche Wasserkühlung gönnen, sonst leidet die Leistung bei Bleifuß.

Diese Vorsätze in die Praxis umzusetzen, ist allerdings auf den ersten Kilometern alles andere als einfach. Die Beschleunigung von 4,8 Sekunden presst dich in die Recaro-Sitze. Die rechte Hand sucht hektisch den Schalthebel. Knack, drin ist der zweite Gang. Ein erneuter Tritt aufs Gaspedal und der Spaß beginnt von vorn.

Geschwindigkeitsrausch

Fünfter Gang, Tempo 253, Aufatmen. Kein Hochschalten mehr, denn einen sechsten Gang gibt es beim EVO VII nicht. Leider, denn der stände ihm gut. Auch die Höchstgeschwindigkeit ist hier erreicht. Schade, aber als Fahrers des Japaners lebt man ohnehin vom Rausch der Beschleunigung. Mit der beeindrucken Sie beinahe jeden Zeitgenossen auf Landstraßen und Autobahnen.

Damit nur das Ego, nicht aber das Auto abhebt, verpasste Mitsubishi dem Sportwagen einen Heckflügel so groß wie ein handelsübliches Bügelbrett. Ob man solch ein Abtriebsmonstrum permanent im Rückspiegel sehen will, ist Geschmackssache. Eines ist es bestimmt nicht: hinderlich. Denn die Sicht im EVO VII ist in alle Richtungen tadellos. Und das ist auch gut so. Denn bei diesem Auto schaut man gern in den Rückspiegel - um festzustellen, wie schnell ein Mercedes SL 500 das Format eines Spielzeugautos annehmen kann.

Den SL 500 im Rückspiegel

Der Vergleich mit dem schwäbischen Luxus-Sportler hinkt übrigens keineswegs. Dessen Motorwerte sind mit Sicherheit kein Pappenstiel: 5,0-Liter-V8 mit 306 PS und abgeregelten 250 km/h Höchstgeschwindigkeit. Beinahe bescheiden gibt sich da der EVO VII: ein 280 PS starkes 2,0-Liter-Turbotriebwerk mit den bereits erwähnten 253 km/h Spitze. Doch wehe, wenn es losgelassen. Dann hat der SL 500 mit seinen 6,5 Sekunden von Null auf Hundert das Nachsehen.

Die EVO-Leistung steht über einen breiten Drehzahlbereich zur Verfügung. Ab etwa 5.000 U/min wird der kernige Motorsound vom Pfeifen des Turbos untermalt. Für einen zusätzlichen Leistungsschub gibt es in der Mittelkonsole einen Schalter, dessen Betätigung eine kurzfristige Kühlung der Turbo-Ladeluft bewirkt. Das Ganze kann auch automatisiert werden, indem man die Taste auf "Auto" stellt.

Rallye-Viersitzer

Mal ehrlich: Angesichts dieser Tatsachen kann man einem EVO-Fahrer eigentlich gar nicht böse sein, wenn er sein Prachtstück ohne Begleitung über den Asphalt jagen will. Sollte ihm dennoch mal der Sinn nach Gesellschaft stehen, gibt es im Mitsubishi gleich drei Möglichkeiten, mit netten Zeitgenossen den Geschwindigkeitsrausch zu teilen. Denn trotz aller sportlichen Extreme kann es der Japaner mit jedem Alltagsauto aufnehmen. Während die beiden vorderen Sitze eher zwei Schraubzwingen gleichen, sitzt man im Fond bequem mit ausreichend Platz für Kopf und Bein.

Die Schraubzwingen für Fahrer und Beifahrer entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als Recaro-Sportsitze und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Denn in einem Auto, mit dem das Fahren im Grenzbereich zur Sucht wird, genügt das Momo-Lenkrad als Haltegriff schon lang nicht mehr. Da ist froh, wer diesem Laster frönen kann, ohne von einer Seite auf die andere geschleudert zu werden. Füllige Menschen sollten allerdings damit rechnen, nie in den Genuss zu kommen, am Steuer des Japaners Platz nehmen zu können. Denn wer nicht in die Sitze passt, muss draußen bleiben.

Japanisches Spaßmobil

Der EVO VII ist mit einem permanenten Allradantrieb unterwegs. Denn was bei Offroadern für genügend Grip an steilen Hängen sorgt, kann einer Sportskanone mit dem Beschleunigungswert der Dauer eines Augenzwinkerns nicht schaden. Mit Hundert in den Kreisverkehr? Kein Problem! Mit 150 durch kurvige Serpentinen? Die äußerst direkte Lenkung des Japaners macht uneingeschränkt Spaß. Die speziell entwickelte Bremsanlage sorgt für die nötige Verzögerung und packt kräftig zu.

Den EVO VII haut wirklich gar nichts von der Straße. Und sollten Sie ihn mal über Schotterpisten jagen wollen, lässt sich das Mitteldifferenzial per Knopfdruck vom Cockpit aus auf den Untergrund abstimmen. Gleiches gilt für Schnee und glatte Straßen. Welche Stufe eingestellt ist, wird durch eine Anzeige im Instrumentendisplay signalisiert.

Elektronische Spielereien

Ein weiteres, äußerst hilfreiches Ausstattungsdetail ist die gleichfalls elektrohydraulisch angesteuerte Giermoment-Kontrolle des Hinterachsdifferenzials. Mit ihr wird der Einlenkeffekt durch einen Kraftüberschuss auf der kurvenäußeren Seite verstärkt.

Trotz aller Euphorie, der Mitsubishi hat einen faden Beigeschmack: Für den deutschen Markt sind gerade einmal 250 Einheiten vorgesehen. Denen dürfte das selbe Schicksal bevorstehen wie den Exemplaren der Vorgänger-Baureihen: der totale Ausverkauf und Aufstieg zum Sammler- und Kultobjekt.

Den Verbrauch kann man nur erahnen

Ein weiterer Punkt schmerzt: der Verbrauch. Nach unserer einstündigen Testfahrt ist es leider nicht möglich, einen aussagekräftigen Wert anzugeben. Normalerweise hilft da ein Blick in die vom Hersteller ausgegebenen technischen Daten des Fahrzeugs. Doch auch hier findet man keine Angabe. Da der EVO VII einen ebenso großen Hubraum wie der Konkurrent Subaru Impreza WRX STi aufweist, kann man sich an dessen Werten orientieren. Rechnen Sie mit durchschnittlich 15 Litern Verbrauch. Die erreicht man aber nur bei vernünftiger Fahrweise. Der Mitsubishi hingegen ist alles, nur kein Vernunftauto.

Übrigens macht Mitsubishi auch über das Kofferraumvolumen keinerlei Angaben. Wir bewerten ihn als klassentypisch. Lediglich die mangelnde Variabilität in Form von nicht umklappbaren Rücksitzen schränkt die Alltagstauglichkeit ein.

Rallyefeeling hat seinen Preis

Mit 43.600 Euro ist der EVO VII zwar kein Schnäppchen und 8.000 Euro teurer als der Konkurrent Subaru Impreza WRX STi. Der bringt es allerdings auch nicht auf die Antriebswerte des Mitsubishi, sein Design ist Geschmackssache und die technischen Spielereien denen des EVO VII zahlenmäßig unterlegen. Die Ausstattung ist ausreichend und umfangreicher als die der Vorgängermodelle: Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Lederlenkrad, Fahrer- und Beifahrerairbag, Recaro-Sitze sowie ABS sind serienmäßig. Das Ganze ist eingebettet in ein qualitativ ansprechendes Cockpit.

Fazit

"Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein feige sein heißt." Man könnte meinen, die österreichische Erzählerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach wäre ihrerzeit einen Mitsubishi Carisma GT EVO VII gefahren, um diesen äußerst treffenden Spruch zu tätigen. Denn Freunde von Gleichmäßigkeitsfahrten und Neigung zum Spritsparen sollten sich nie in dieses Auto setzen. Diese Tugenden liegen dem Japaner fern.

Wer hingegen auf den Rausch der Geschwindigkeit und den Spaß rasanter Kurvenfahrten steht, für den sollte dieses Auto eine Sünde wert sein. Und eine Menge Geld, denn ein billig in Anschaffung und Unterhalt ist es nicht. Für 43.600 Euro kommt ein Hauch von Rallye auf die Straße.

Allerdings ist der EVO VII nur bedingt alltagstauglich: Ein Spritverbrauch jenseits der 15 Liter ist bei Fahrzeugen dieser Kategorie nichts Ungewöhnliches, kann aber dennoch den Fahrspaß trüben. Ebenso der fehlende sechste Gang, und das Turbopfeifen im hohen Drehzahlbereich ist Geschmackssache. Zwei Gründe, sich den Konkurrenten Subaru Impreza WRX STi anzuschauen, der dazu auch noch 8.000 Euro weniger kostet.

DATENBLATT für den Mitsubishi Carisma GT EVO VII

Mitsubishi Carisma GT EVO VII

Motor

Bauart: DOHC mit Turbolader und Ladeluftkühler

Hubraum: 1.997 ccm

max. Leistung: 206 kW (280 PS) bei 6.500 U/min

max. Drehmoment: 383 Nm bei 3.500 U/min

Messwerte

Höchstgeschwindigkeit: 253 km/h

Beschleunigung: 0 - 100 km/h: 4,8 sec

Maße und Gewichte

Leergewicht: 1.380 kg

Länge: 4.455 mm

Breite: 1.770 mm

Höhe: 1.450 mm

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Ich kann diesem Test absolut zustimmen. Wir haben hier jetzt seit über 8 Monaten einen Evo VII RS2 als Vorführauto. Jeden Tag aufs Neue begeistert dich dieses Fahrzeug.

Ich persönlich habe bis vorgestern keine komplettere Variante eiens Rallystrassenautos gefunden.

Doch wie gesagt jetzt hat er auch seinen Meister gefunden , in Form des :

Mitsubishi Lancer EVO VII X-Treme S mit 468 PS. Jegliche Aussage zu den Möglichkeiten dieses Projektils erübrigen sich, da sich nicht wiederspiegeln wie übermächtig sich dieses Objekt bewegt. Tip: Termin mit mir ausmachen und selber sich das Gehirn rausbeschleunigen lassen.

In diesem Sinne....

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