Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Ferraris Geschäftspraktien


Kapitalist

Empfohlene Beiträge

Zittitat :

Geschäftsgebaren: :

Wie Ferrari-Händler mit ihren Kunden umgehen

[ Autorin: Lisa Wurscher

Formel1-Weltmeister Michael Schumacher beim Training. Er ist ein idealer Werbeträger für Ferrari. Vor allem hierzulande hat er die PS-starken Sportwägen populär gemacht. In keinem anderen europäischen Land werden derzeit so viele Ferraris verkauft wie in Deutschland. Doch - mal ganz abgesehen von den Anschaffungskosten - einfach ist es für deutsche Kunden nicht gerade, einen Ferrari zu erwerben. Dafür sorgen die Vertragshändler in trauter Einigkeit. Der Kauf bestimmter Modelle ist bei ihnen an recht ungewöhnliche Bedingungen geknüpft.

Käufer so eines Modena Spider zum Beispiel müssen eine Vereinbarung unterschreiben, in der es unter anderem wörtlich heißt: "Der Käufer verpflichtet sich, das gekaufte Fahrzeug (...) binnen einer Frist von 12 Monaten (...) nicht weiter zu verkaufen. Verstößt der Käufer gegen diese Verpflichtung, so zahlt der Käufer eine Vertragsstrafe in Höhe von DM 100 000 an den Verkäufer." Nur in Ausnahmefällen darf der Wagen vor Ablauf eines Jahres verkauft werden. Weil die Klausel mit 100 000 Mark Vertragsstrafe juristisch möglicherweise gar nicht durchsetzbar ist, haben die Ferrari-Händler in ihre Kaufverträge noch eine weitere Hürde eingebaut.

Unglaublich, aber wahr: Es ist nicht erlaubt, das Auto bei der Übergabe vollständig zu bezahlen. Ein Restbetrag muss finanziert werden. Der Grund: der Händler kann den Kfz-Brief einbehalten und somit einen vorzeitigen Verkauf des Wagens unmöglich machen. Mit diesen Methoden will der Konzern vermutlich verhindern, dass Neuwägen in den freien Handel gelangen. Denn eine Monopolstellung verhindert Wettbewerb und hält die Preise stabil.

Ewald Gohm, Ferrari-Vertragshändler: "Wir haben einen Listenpreis hier in Deutschland und dieser Listenpreis wird von unseren Händlern in Deutschland eingehalten. Das bedeutet, es gibt keine Mark nach oben, keine Mark nach unten. Und diese Preisdisziplin möchten wir auch beibehalten. Es kann doch nicht sein, dass wir eine Spekulation hier in Deutschland beginnen." Doch damit nicht genug. Auch der Handel mit Ferrari über die Landesgrenzen hinweg wird von der deutschen Konzernniederlassung nicht gern gesehen. Nochmals Ewald Gohm, Vertrags-Händler: "Ferrari Deutschland möchte ja nicht, dass die Fahrzeuge ins Ausland gehen. Die Fahrzeuge sollen hier in Deutschland bleiben."

Bei Ferrari Deutschland wollte sich in dieser Angelegenheit niemand vor der Kamera äußern. Auf unsere Anfrage erhielten wir lediglich ein Fax, in dem es unter anderem heißt: "Die Nachfrage nach Ferrari-Fahrzeugen übersteigt derzeit bei weitem die Liefermöglichkeiten. Daher ist es unser Ziel, dass die unserer Marke verbunden Kunden (...) beliefert werden, die das Fahrzeug für sich selbst erwerben, um es zu besitzen und zu nutzen und um sich an der Besonderheit eines Ferrari-Fahrzeuges zu erfreuen."

Widersprechen - ähnlich wie im Fall DaimlerChrysler - auch die Praktiken von Ferrari möglicherweise den Richtlinien der Europäischen Union? Sie verbieten die Vereinbarung festgesetzter Preise und schreiben den uneingeschränkten Handel in Europa vor.

Der Inhaber dieses freien Auto-Salons, in dem neben anderen Nobelmarken auch Ferraris verkauft werden, hält die ungewöhnlichen Bestimmungen der Vertragshändler jedenfalls für bedenklich:

Fridolin Koltes, Auto-Salon Singen: "Das Bestreben der EU ist es ja, den freien Handel zum Wohl der Verbraucher zu fördern. Es soll ja mehr Konkurrenz geschürt werden, damit der Verbraucher günstiger einkaufen kann. Ferrari unterwandert das Ganze durch eigenartige Verträge, oder versucht es zumindest. Zu unserem Wohl, weil seither haben wir einen noch größeren Zulauf und die Kunden kaufen viel lieber bei uns."

Trotz aller Mühe: ganz verhindern können die Vertragshändler die Konkurrenz also nicht. Weil dieses Auto-Haus von Ferrari nicht beliefert wird, bezieht es die Fahrzeuge unter anderem aus dem Ausland. Vom Hersteller nicht gern gesehen, aber durchaus legal.

Der Kaufvertrag kommt problemlos zustande: Keine Zusatzklauseln, keine Vertragsstrafe, keine Lieferzeiten, keine starren Preise - aber leider eine Ausnahme am deutschen Markt. Vielleicht sollte sich die EU-Kommission also auch mal mit Ferrari beschäftigen. Für den Konzern bleibt nur zu hoffen, dass Michael Schumacher in der Formel 1 noch lange erfolgreich ist und die Sympathie zurückgewinnt, die Ferrari mit seiner mangelnden Kundenfreundlichkeit zu verlieren droht.

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Komisch, dass mich das überhaupt nicht wundert.

Die Firma Auto Becker ist genau an dieser zum Himmel stinkenden Arroganz gescheitert und nun Konkurs...

Raymond

Bei Ferrari ist das wohl was anderes... Aber wann werden die Firmen/Konzerne endlich merken das solche Aroganz Gift ist fürs Geschäft.

Unser örtlicher Bentley Händler ist 8 Monate nach der Eröffnung pleite gegangen. Warum kann ich gut nachvollziehen. Ich war da mal drin in dem Laden...

@Kapitalist

"...Für den Konzern bleibt nur zu hoffen, dass Michael Schumacher in der Formel 1 noch lange erfolgreich ist und die Sympathie zurückgewinnt, die Ferrari mit seiner mangelnden Kundenfreundlichkeit zu verlieren droht..."

Ich bitte Dich!

Das meinst Du doch nicht wirklich ernst, oder?!

Wenn man ein solches Auto kaufen kann (rein finanziell) dann macht es einem auch nichts aus, solcher Situation "ausgesetzt" zu sein!!!

Gruss

Wenn dieses Geschäftsgebahren von Ferrari tatsächlich verhindert, daß bei gefragten neuen Modellen die Spekulation heißläuft, ist das ja wohl keine so schlechte Sache.

Wie ich schon selbst anhand von SL erleben durfte (der Daimler : Gratuliere, Sie sind einer der ersten Besteller"- 3 Wochen später in der Auftragsbestätigung Lieferzeit 36 Monate), sitzen da Leute mit Beziehungen dazwischen, die die Verträge mit satten Aufpreisen verkaufen, ich nehme an mit Wissen der Niederlassung.

OK-wenn mans hat kann man auch den Aufpreis zahlen, ich komme mir da aber v@@@t vor.

Stefan

Ich kann dieses Verhalten in gewisser Weise nachvollziehen. Gerade bei der nur limitiert gebauten Marke Ferrari, die momentan locker dreimal soviel Autos verkaufen könnte, es aber nicht tut, um exklusiv zu bleiben, machen Spekulanten das ganze Geschäft mit den Normalkunden kaputt. Erinnert euch mal an die Preislage nach Enzos Tod am Ende der 80er/Anfang 90er. Damals wurden die Preise durch Spekulanten bei Neuwagen teilweise bis auf den dreifachen Listenpreis hochgetrieben (Bsp. F40). Dies möchte man nun einfach vermeiden, um die Leute, welche einen Ferrari zu dem Zweck kaufen , für den er gebaut wurde (fahren), durch den Umweg über Zwischenhändler mit Preisaufschlag nicht über Gebühr zu verärgern, da diese Zwischenhändler das Kontingent zu einem Grossteil belegen würden. Es ist zum Beispiel auch so gewesen, das du damals beim F50 erst mal eine sechsstellige Summe bei Vertragsunterzeichnung auf den Tisch des Ferrarihändlers gelegt hast. Das wird jetzt beim Enzo nicht anders sein.

Ausserdem bin ich mir sicher, das dieses Verfahren mit Finanzierung und Konventionalstrafe bei schnellem Weiterverkauf bei langjährigen und guten Kunden nicht angewandt wird.

Beim SL vom MB ist es übrigens ähnlich, dort gibt es auch Kunden, die bei der Zuteilung bevorzugt werden (laut Aussage des Daimler-Chrysler Vorstandsvorsitzenden).

Klar ist solch eine Praktik (Teilzahlung) etwas zweifelhaft. Aber die Absicht ist nicht Böse meiner Meinung nach. Im Gegenteil. Stellt euch mal vor. Ferarri baut einen F370. Ein Mega Teil. Lamborghini baut auch ein kleinen Super Lambo. Beide sind im Preisbereich

140 000 Euro. Nehmen wir mal an irgend ein kranker Millonär und Autohändler bestellt auf die nächsten 2 bis 3 Jahre alle Modelle für sich. Er bietet die beiden Typen natürlich nachher zum Kauf an. Aber für über 200000 Euro das Stück. Jetzt kannst du entweder 3 Jahre auf dein Auto warten oder diesem Deppen seine neue Villa auf den Bermudas finanzieren. Wie würdet ihr handeln, natürlich ausser den Typen besuchen und.........

Ich gebe zu dass ist ein extremes Beispiel, aber ich werde jedesmal sauer wenn irgend so ein ar*** ein 360er Spider occassion für fast den doppelten Listenpreis anbietet. Also ich persönlich finde die Teilzahlung Geschichte das kleinere Übel.

Keiner von uns will doch je wieder Anzeigen in der Zeitung lesen, wie etwa TAUSCHE F40 GEGEN EINFAMIELIENHAUS.

  • 2 Jahre später...

Trockenlegung des Spekulationssumpfes ist ein neuer

Trend auch in anderen Branchen. Schaut euch mal an,

wie kompliziert der Erwerb einer Fußball WM-Karte ist.

Wenn die ersten Quartale nur an Spekulanten und Strohmänner

geliefert wird, begeistert mich das gar nicht. Vermutlich mischen

auch einige Autoverkäufer fleißig mit.

Dann sind die Verkaufsbedingungen von Ferrari das kleinere Übel.

Deren Anwälte werden das schon geprüft haben.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo Kapitalist,

 

schau doch mal hier zum Thema Ferrari (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

  • Gefällt Carpassion.com 1

Moinsen

Schöner Beitrag, nur sollte man nicht vergessen, eine "unaghängige" Person aus der Medienwelt (Reporter), hat sich diesem Thema angetan. Weiss wer der Auftraggeber ist?.....

In solchen Beiträgen ist ebenso ein Stück Wahrheit sowie auch ein Stück Lüge + Hinzudichten dabei.

Sicherlich versucht Ferrari, sowie auch alle anderen Luxuswagenhersteller, die Modelle knapp zu halten und auch an wirkliche Interessenten zu verkaufen. Wiederverkäufer dürfen nicht beliefert werden. Für die Verteilung gibt es das Vertriebsnetz mit den Vertragshändlern. Fertig.

Das der Verkauf in das Ausland untersagt ist, ist auch klar. Es gibt in den anderen Ländern ebenso Vertragshändler. Das bezieht sich nicht nur auf den Luxus- sondern auch auf den Volmunenbereich.

Ja, es wird versucht, durch Leasing oder Finanzierung über die Herstellerbanken das Auto an den Kunden zu binden - jedoch ist das ein Wunsch der Hersteller und wird nicht auf Teufel komm raus bei jedem Geschäft durchgezogen. Doch auch im Volumenmarkt "bietet" der Audihändler seinen Kunden die Volkswagenbank als Partner an - zwar nicht damit die Kunden das Auto als Spekulationsobjekt missbrauchen, sondern um auch eine gewisse Macht am Kunden zu haben und um Informationen zu sammeln.

Ob jeder Vertragshändler (egal welche Marke) solche Vertragsstrafen vom Kunden unterschreiben lassen, mag ich bezweifeln.

Der Grund warum die Hersteller gewisse Aktionen starten ist absolut in Ordnung - nur wie immer ist es in der Praxis nun mal anders darzustellen und ganz klar sind einige Aktionen eine Sauerei.

Ein Händler möchte seine Endkunden eine Freude machen, die sich was gönnen möchten, und nicht einem Zwischenhändler oder einem Spekulanten extra Geld zukommen lassen.

p.s. Lustig, welche Personen zu diesem Thema Ihr Statement abgeben (im Bericht) - genau die Richtigen ...........

Der Handel zwischen den Ländern läßt sich faktisch ja nicht unterbinden-das ist vielleicht erschwert aber machbar.

Daß dieser dämlichen Spekulation mit neuen Modellen endlich ein Riegel vorgeschoben wird, finde ich absolut richtig. Manches ist eben auch für Geld nicht zu haben, das macht es nur wertvoller. Porsche ist den umgekehrten Weg gegangen, hat dem GT3 die Exklusivität genommen durch die Stückzahl-Resultat waren verärgerte Kunden und ein massiver Wertverfall. Dabei sind (hoffentlich) auch einige Sprkulanten über die Klinge gesprungen.

Ferraris sind-auch aufgrund solcher Handlungsweisen- wertstabil. Und das ist gut so.

Wer unbedingt solch ein Auto will und bereit ist, jeden Preis zu zahlen der läßt einfach das Auto auf den Erstkäufer versichert, übernimmt die Versicherung und läßt den Erstkäufer als Versicherungsnehmer eintragen. Das Geld fließt, er hat das Auto und der Brief geht später in sein eigentum über.

die ganze situation ist sehr schwierig. wie kann man die spekulanten aushebeln ohne den "richtigen" kunden zu diskriminieren? denn schlussendlich leidet auch er unter der situation!

bestes beispiel ist das u2-konzert im sommer in zürich. preise um die 100€. das konzert war innert 40 minuten ausverkauft, ein ticket zu erhalten fast unmöglich. und am nächsten tag siehst du die tickets zum doppelten oder dreifachen preis auf ebay und ricardo. ich halte eine solche situation für mindestens genau so ungerecht wie die vertragsklauseln bei ferrari.

Hast du ein Orakel Zuhause? :wink:

Dazu brauchte man kein Orakel zu sein, die Einführung des kleinen Lambos war da längst am laufen, es war erklärtes Ziel dass der damals ohne Name laufende Wagen max. 10% über dem Preis des 360 liegen dürfe.

p.s. Lustig, welche Personen zu diesem Thema Ihr Statement abgeben (im Bericht) - genau die Richtigen ...........
Schön, dass Du das sagst. :-))!

Ehrlich gesagt ist mir die ganze Diskussion nicht ganz klar. Es wird KEINER gezwungen ein Auto bei einem Zwischenhändler zu kaufen. Auch sind mir keine Fälle bekannt wo jemand von einem Vertragshändler zur Unterschrift gezwungen wurde. Ferner ist anzumerken wenn dem Händler ein Kunde wichtig ist - auch wenn es ein Erstkunde ist - gibt es immer etwaige Möglichkeiten der Vertragsgestaltung.

Wer als Erstkunde entsprechend Zeit hat wird ganz regulär von den Vertragshändlern bedient. Wie bereits in den anderen Posts erwähnt gabs den SL für Neukunden auch nicht innerhalb 3 Wochen. Das ist nun mal so und das wird auch immer so bleiben - ich finde es auch gut, dass die Markentreue entsprechend belohnt wird.

Mal ein Blick in die Vergangenheit. Ein Mercedes W123 hatte auchmal 3 Jahre Lieferzeit und keiner regte sich auf. Jeder erfreute sich an der Vorfreude.

Komisch, dass mich das überhaupt nicht wundert.

Die Firma Auto Becker ist genau an dieser zum Himmel stinkenden Arroganz gescheitert und nun Konkurs...

Der Niedergang der Firma Auto Becker ist ganz alleine der Unfähigkeit und dem Geltungsdrang von Onkel Helmut zuzuschreiben.

Der Niedergang der Firma Auto Becker ist ganz alleine der Unfähigkeit und dem Geltungsdrang von Onkel Helmut zuzuschreiben.

Mit geschäftlichem hat der ja ein genauso gutes Händchen wie bei Frauen... :D:D:D

die ganze situation ist sehr schwierig. wie kann man die spekulanten aushebeln ohne den "richtigen" kunden zu diskriminieren? denn schlussendlich leidet auch er unter der situation!

bestes beispiel ist das u2-konzert im sommer in zürich. preise um die 100€. das konzert war innert 40 minuten ausverkauft, ein ticket zu erhalten fast unmöglich. und am nächsten tag siehst du die tickets zum doppelten oder dreifachen preis auf ebay und ricardo. ich halte eine solche situation für mindestens genau so ungerecht wie die vertragsklauseln bei ferrari.

Warum findest du so etwas ungerecht? Ist es auch ungerecht, dass Händler beispielsweise Handys günstig im asiatischen Raum erwerben und dann zum doppelten Preis auf ebay anbieten?? Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis. Wer zuerst kommt mahlt zuerst, so einfach ist das. Meiner Meinung nach ein legales Unterfangen, so lange man seine Steuern darauf zahlt....

Archiviert

Dieses Thema ist archiviert und für weitere Antworten gesperrt. Erstelle doch dein eigenes Thema im passenden Forum.


×
×
  • Neu erstellen...