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lange Bremsspur und unkooperative Polizei


MQP

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Moin,

gestern hatte ein Bekannter während der Arbeit mit seinem Firmenfahrzeug (MB Sprinter) einen Unfall. Er fuhr aus einer Einfahrt heraus, nachdem er sich davon überzeugte, daß links und rechts kein Fahrzeug kam. Als er mitten auf der Straße war, also kurz nach dem Losfahren aus der Einfahrt, hörte er es nur noch so quietschen. Infolgedessen bemerkte er einen leichten Aufprall an seinem Fahrzeug.

>>> Man hatte ihn nach langer Bremsspur von 15-20m (Innenstadt, 50Km/h-Zone) noch leicht am Heck erwischt; eigentlich entstand an seinem Fahrzeug kein erwähnenswerter Schaden, weil kaum sichtbar (nur Schleifspuren der Stoßstange des Unfallgegners, die man aber wegpolieren kann). Die hinzugerufene Polizei gab nun meinem Bekannten die volle Schuld, für die extrem lange Bremsspur haben sich die Nasen gar nicht interessiert, obwohl er diese darauf hingewiesen hat. Das Ende vom Lied ist nun, daß er alleine für den in seinen Augen nicht verursachten Unfall die Schuld von der Polizei zugewiesen bekommt. Der Unfallgegner zeigt sich unkooperativ (ich vermute, er fühlt sich zu sicher...), ich habe die Vermutung, daß dieser seinen 15 Jahre alten Vectra nun vergolden lassen möchte! Es gäbe keine Bremsspur (Es gibt sie und die ist recht lang!)! Er könne sich nicht mehr daran erinnern und die Polizei habe ja schließlich keine Bremsspur vermessen...

Wie ist die Rechtsprechung? Kann ein Gutachter aus einer vorhandenen Bremsspur die ursprünglich gefahrene Geschwindigkeit feststellen und diese Spur auch dem unfallbeteiligten Fahrzeug zuordnen? Wie kann man den Fahrer dieses Fahrzeuges doch noch haftbar machen? Mit wem ist zu verhandeln (Halter oder Fahrer; letzterer war noch sehr jung)? Kann die Polizei den ursprünglich geschriebenen Unfallbogen noch revidieren und neu beurteilen? Meiner Meinung sollte die Polizei jedem Hinweis nachgehen; wieso beachten die Nasen den Tip mit der Bremsspur nicht und gehen dieser Sache nicht nach?

Möchte meinem Bekannten natürlich helfen und bin für Ratschläge aus der CP-Community sehr sehr dankbar!

Gruß

MQP :wink2:

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- Nachdem es höchstwahrscheinlich kein Strafverfahren gibt ist der Polizeibericht zwar wichtig aber nicht entscheidend.

- Ein Gutachter kann anhand der Bremsspur die Geschwindigkeit feststellen.

- Dein Bekannter soll seiner KFZ-Haftpflichtversicherung den Sachverhalt melden mit dem Hinweis auf die lange Bremsspur. Wenn die Versicherung was taugt wird sie den Sachverhalt klären lassen. Um eine Teilschuld wird Dein Bekannter aber nicht herumkommen.

- Wo ist das Problem, wenn es sich ja "nur" um einen Firmenwagen handelt? Da hat dein Bekannter ja keine finanziellen nachteile (oder doch?). Bußgeld /Strafverfahren dürfte er wie gesagt nicht bekommen.

Hm, solche Nasen :???:X-)

Ich denke mal, die wollten einfach den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Teilschuld etc. bedeutet für die nur unnötigen Stress.

Ich kann dir nur den Tip geben: Dokumentier die Bremsspur (Fotos) und such dir evtl. Zeugen.

Aber ob das der Anwalt oder Gutachter weiter führt, weiß ich auch nicht.

Viel Glück :wink:

Also eine Teilschuld hat dein Kumpel auf jeden Fall.

Es kommt drauf an wie schnell der andere war (wenn sein Auto kein ABS hat kann man durch die Bremsspur praktisch die genaue Geschwindigkeit errechnen). Wenn der andere über 100km/h gefahren ist wird er so 75% tragen müssen, zwischen 70und 100 so 50% und bis 70 25% würde ich mal grob sagen, aber wer weiss wie der Richter entscheiden würde.

Weil grundsätzlich ist es eben so, dass wer keine Vorfahrt hat besonders aufpassen muss und nur wenn er nicht davon ausgehen musste dass der andere dermassen schnell ist er fast keine Schuld zugewiesen kriegt.

:???: wenn sich MQP's bekannter umgeschaut hat und keiner zu sehen war, gehe ich davon aus, dass der Unfallgegner dann um eine Kurve gekommen sein muss. Dann ist dieser wiederum dazu verpflichtet, innerhalb seiner Sichtweite anhalten zu können. Und wenn er das nicht konnte, ist dass doch völlig klar, dass der Schuld ist. Was hätte denn MQP's Bekannter machen sollen? Damit kann doch wirklich keiner rechnen. :???:

Ich würde klar sagen, dass der, der um die Ecke gebrettert kam, die alleinige Schuld hat. Punkt. O:-)

Und dass sich die Trachtengruppe nicht um die Bremsspur gekümmert hat, ist ja wohl das Hinterletzte! :evil:

Wie schon gesagt, bei solchen Unfällen wird selten die Polizei gebraucht. Und wenn du die Länge der Bremsspur weisst, oder zumindest ein Foto gemacht hast und du der Versicherung sagst, dass die Schuldfrage nicht 100%ig geklärt ist, werden die sich darum kümmern. Die wollen ja auch nicht zahlen. :wink:

Es kommt wirklich auf die konkrete Situation an, um zu entscheiden, wer wie viel Schuld an dem Unfall hat. Hannibal und Road Trip haben beide Recht. Da eine Ausfahrt häufiger innerhalb einer geschlossenen Ortschaft zu finden ist, darf man eigentlich davon ausgehen, dass es für die auffahrende Straße eine Geschwindigkeitsbeschränkung gegeben hat. Bei ca. 50 km/h dürfte das vorbeifahrende Fahrzeug höchstens 15 Meter in der Sekunde schnell sein. Bei guten Sichtverhältnissen müsste demnach ein sich näherndes Fahrzeug für den auf die Straße auffahrenden Fahrer immer zu erkennen sein. Kommt es in einer solchen Situation zu einem Auffahrunfall, besteht immer eine Teilschuld, egal, wie schnell der andere gefahren ist (siehe Hannibal).

Ist hingegen die Sicht durch eine Kurve erheblich eingeschränkt, gilt zwar eine besondere Vorsicht für den auf eine vorfahrtsberechtigte Straße auffahrenden Fahrer, es gilt dann aber das von Road Trip Beschriebene, da der auf der Straße Fahrende immer innerhalb seiner Sichtweite anhalten können und seine Geschwindigkeit diesem Umstand anpassen muss.

In solchen Fällen ist es immer ratsam, an Ort und Stelle eine fotografische Dokumentation auch der Straßenführung und Sichtverhältnisse vorzunehmen. Eine billige elektronische Pixelkamera im Wagen zu haben ist da von Vorteil. Ansonsten geht es so aus wie Hannibal es beschrieben hat.

Hallo!

@Fear Factory

wenn es sich ja "nur" um einen Firmenwagen handelt

Wenn jeder Mitarbeiter einer Firma so denken würde, gäbe es sehr viele Arbeitslose mehr, weil die Firmenchefs aus gutem Grunde ihre "tollen" Mitarbeiter aussortieren würden!

@all

zu dem Schaden kam es nachts, es war also dunkel, dieser Streckenabschnitt ist zudem recht schlecht und seltsam beleuchtet, außerdem liegt die besagte Ausfahrt direkt im Anschluß an eine Kurve, in der aber locker Geschwindigkeiten um die 80-90Km/h möglich sind und auch gefahren werden! Durch die schlechte indirekte Beleuchtung kann man auch keinen Lichtkegel eines evtl. herannahenden Fahrzeuges wahrnehmen! Und losfahren muß er ja nunmal irgendwann aus dieser Einfahrt!

Das kuriose an der Sache ist nun, nachdem die Beamten den Unfallverursacher gefunden hatten, habe sie ein Protokoll ausgefüllt und dem, der meinem Bekannten reingefahren ist, zum Abschied gesagt, er solle das nächste Mal doch etwas langsamer fahren :-(((°

>>> Frechheit <<<

Gruß

MQP :wink2:

@MQP: Ich verstehe nicht ganz was Du mit dem Satz sagen willst

Das kuriose an der Sache ist nun, nachdem die Beamten den Unfallverursacher gefunden hatten, habe sie ein Protokoll ausgefüllt und dem, der meinem Bekannten reingefahren ist, zum Abschied gesagt, er solle das nächste Mal doch etwas langsamer fahren.

Es wäre gut, wenn man den Polizeibericht einsehen können, bevor wir auf die Bösen **** schimpft. Vielleicht könntest Du ja mal den exakten Inhalt posten.

Zu meiner Aussage "wenn es sich ja "nur" um einen Firmenwagen handelt" muss ich noch dazu sagen, dass ich u. a. die Versicherungsfälle bei meinem Arbeitgeber bearbeite und jährlich ca. 5-10 KFZ-Unfälle dabei habe. Gerade weil viele Mitarbeiter (unangenracht) Angst vor Repressalien des Arbeitgebers bei selbstverschuldeten Unfällen haben, werden irgendwelche Dinge dazuerfunden um sich zumindest teilweise zu entlasten, die aber im Endeffekt haftungsrechtlich nicht ausschlaggend sind (z. B. der typische Satz "der Andere hat plötzlich gebremst"). Ich will damit nicht behaupten, dass dein Bekannter ähnliche Ziele verfolgt. Insgesamt war ich nicht dabei und habe nur versucht, in meinem kurzen Post mehrere Gesichtspunkte einzubringen.

@Fear Factory

War auch nicht angreifend gedacht von mir!

Wenn du das so verstanden hast, dann möchte ich mich dafür in aller Form entschuldigen!

Ich habe selbst eine Firma, mehrere Angestellte und auch einige Firmenfahrzeuge! Ich weiß also genau, wovon ich spreche :-?

Und ich weiß auch mittlerweile die Versicherungen zu beurteilen: Neuabschluß jederzeit mit Kusshand, damit auch ja alles bei Denen versichert ist, doch beim nächsten klitzekleinen Schaden Androhung der roten Karte wegen Verschlechterung des Schadenspiegels!

Zur Sache:

Werde euch berichten, wie es weitergeht!

Gruß

MQP :wink2:

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